Läuten
- This event has passed.
Läuten
Samstag 26. Oktober, 19:30 - 20:30
Die Kirchenglocke: eine Verbindung von Performativität und Materialität
Das Glockenläuten ist Teil einer Klanglandschaft, die unseren Alltag prägt, immer wiederkehrend, geben sie dem Tag, der Zeit, dem Leben eine zuverlässige Rhythmik. Der Klang der Glocken hat spezifische Wirkungen auf die Umwelt, er steht immer in einem Wechselverhältnis von Klingenden und Hörenden. Damit stellt der wahrgenommene Klang eine gemeinsame Wirklichkeit des Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen dar und der Klangraum wird zum Identitätsraum. Das Glockengeläut sendet Codes und Zeichen und ist damit eine Form der Kommunikation: Die Sprache der Glocken spiegelt ein ganzes Symbolsystem wider. Es zeigt sich, dass Klänge soziale Ordnungen, Macht und Traditionen reflektieren und dass sie mit kulturellen Werten aufgeladen sind.
In der Performance „Läuten“ wird mittels einer Audio-Installation* der Klangraum einer Glocke nachgestellt und nach unmittelbaren Wirkungen auf den Körper geforscht. Wenn auditive Wahrnehmung nicht nur ein physikalischer Akt ist, sondern das Hören auch immer kulturell und sozial determiniert ist, was passierte bei den Hörenden früher und welche Effekte hat dies heute? Produziert die Kirchenglocke immer noch einen identitätsstiftenden Laut, der die Menschen anzieht und sie in einem sozialen Sinne vereint?
Während der Vorstellung hat das Publikum die Möglichkeit, sich über verbalisierte Klangerinnerungen durch die Performer*innen und der Audioinstallation nach der Wirkung dieser Töne auf den eigenen Körper zu forschen.
Regie: Daniela Aue
Musikalische Leitung, Komposition: Stefan Kammerer
Darsteller*innen: Lukas Aue, Bethany Edwards
Eine Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Gumbertus
Gefördert durch den Verband freie Darstellende Künste Bayern e.V. im Rahmen der Prozessförderung des „Förderpakets Freie Kunst 2024“ mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.
* Zum Einsatz kommt der IKO
Der IKO ist ein revolutionärer 3D Audio Speaker. Er ist das weltweit kompakteste Lautsprechersystem, das auf der 3D Audiotechnologie Higher Order Ambisonics (HOA) aufbaut.
Der Name des IKO leitet sich von „Ikosaeder“ (altgriech. eikosáedros „zwanzigfach“) ab. Es handelt sich um einen platonischer Körper, der aus 20 exakt gleich großen Flächen besteht. In jeder der 20 Flächen ist ein hochwertiger, diskret ansteuerbarer, breitbandiger Lautsprecher integriert.
Komplexe Algorithmen erlauben dem IKO gezielt Beams (Schallstrahlen) in jede beliebige Raumrichtung zu senden. Über Wand- und Deckenreflexionen spannt der IKO so einen Klangraum auf, der den Hörer mitten ins mediale und künstlerische Geschehen zieht. Somit ist es möglich höchst immersive Höreindrücke mit einem einzigen Klangkörper zu erzeugen.
https://iko.sonible.com/