Welchen Platz hat Empathie in einer psycho-apathischen Gesellschaft? In einer Zeit, in der unser Inneres von Unsicherheiten genährt wird und wir das Bedürfnis haben, Mauern zu errichten. Mauern, die vor Angriffen schützen sollen, weil uns die Menschlichkeit verloren gegangen ist.
Wie können wir wieder Brücken bauen zwischen Menschen, deren Herkunft und Erfahrungen sich unterscheiden, die sich aber dieselbe Realität teilen?
In diesem Stück finden sich viele Einflüsse aus der Heimat der Choreografin, dem Salento im Südosten Italiens. Die Wahl der Musik, der Objekte auf der Bühne und einiger Bewegungsabfolgen, die an die Tradition des Salento erinnern.
Wenn wir uns auf etwas Neues einlassen, z. B. auf eine neue Kultur und ein neues Volk, denken wir manchmal, wir hätten eine Art Verpflichtung, uns von dem zu befreien, was vor diesem Moment geschehen ist. Wir entledigen uns alter Gewohnheiten, alter Gegenstände, alter Gedanken, bis wir uns fast selbst loswerden.
Unsere Geschichte gibt uns Sicherheit, sie ist ein Ort in uns, an dem wir Wissen finden und Demut zurückgewinnen können, wenn wir uns nur die Zeit nehmen, uns an sie zu erinnern.
Das Gedächtnis ist eine wichtige Voraussetzung für ein besseres Leben.

Konzept: Chiara Fersini (2022)

Choreographie & Tanz: Chiara Fersini

Supported by Fonds Darstellende Künste with funds from the Federal Government Commissioner for Culture and the Media within the program NEUSTART KULTUR.